Es war die klassische Ausgangssituation. Ein Mann allein in einer fremden Stadt. Nach getaner Arbeit saß ich in der Hotelbar und gönnte mir einen Absacker. Aber auch nach dem zweiten Bier war ich noch nicht bettschwer, als auf einmal ein anderer Mann neben mir Platz nahm. Wir kamen schnell ins Gespräch, sprachen erst über das Wetter, dann über Fußball und schließlich über das Schicksal der Männer, die unter der Woche weit weg von Zuhause ihre Brötchen verdienen müssen. Mein Leidensgenosse, er hieß Ralf, schlug einen Abstecher in einen nahegelegenen Stripclub vor. Ehrlich, solche Etablissements kannte ich nur aus Filmen und den Erzählungen von Freunden.
Kleiderordung beachten
Da wir weder Shorts noch Jeans trugen und einen gepflegte Eindruck machten, entsprachen wir nach Ralfs Einschätzung der üblichen Kleiderordnung. Nachdem wir den moderaten Eintritt von 10 Euro gezahlt hatten, fanden wir einen freien Tisch in der Nähe einer Stange, an der gerade eine asiatische Schönheit einen erregenden Pole-Dance vorführte. Die Zahl der Gäste war überschaubar. Etwa doppelt so viele Frauen, die alle erstklassig aussahen, waren um das Wohl der männlichen Besucher bemüht.
Anfassen ist nicht immer erlaubt
Ich kam rasch in Stimmung und freute mich, als eine zierliche Brünette mit beachtlicher Oberweite an unseren Tisch trat. Leider habe ich nicht verstanden, was sie mit Lapdance meinte. Auf jeden Fall nickte ich zustimmend und starrte unentwegt dorthin, wo sie besonders gut geformt war. Plötzlich saß die Kleine auf meinem Schoß. Sie flatterte mit ihrem süßen Po wie ein Schmetterling um mein Geschlecht herum und brachte meine Männlichkeit in Wallung. Sie nahm meine rechte Hand und legte sie auf ihren Bauchnabel. Da hätte sie auch bleiben sollen. Aber ich konnte nicht wiederstehen und ließ die Hand noch ein Stück tiefer gleiten. Ein klarer Regelverstoß, wie ich später von Ralf erfuhr, der meinen Ausrutscher zu einem guten Ende brachte, in dem er der Tänzerin einen Zwanzig-Euro-Schein seitlich in den String Tanga steckte. Sie bedankte sich mit einem ebenso großzügigen Lächeln und ließ uns allein. Ralf hatte mich als absoluten Stripclub-Anfänger durchschaut. Zur Vermeidung weiterer Fauxpas meinerseits versorgte er mich mit ein paar Spielregeln.
Regelverstöße können zum Rauswurf führen
Die erste Regel hatte ich bereits begriffen. Die Hand hatte immer dort zu bleiben, wo die Dame sie hinlegte. Ein „Stopp!“ aus dem Mund der Tänzerin musste unbedingt akzeptiert werden. Wer allzu unartig Fingerspiele betrieb, riskierte sogar den Rauswurf. Ich gab mich einsichtig, während ich zur Bühne schaute, wo gerade eine Tanzshow ablief, an der auch drei junge Männer aus dem Publikum mitwirkten. Sie hatten die Hosen fallen gelassen und wurden oberhalb des Intimbereichs mit Sahne eingeschmiert. Mein Ding war das nicht. Ralf teilte meine Meinung und fand einen Privat-Dance sehr viel amüsanter und anregender. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, um was es ging. Ralf klärte mich auch. Ein privater Tanz in einem Separee erschien mir ebenfalls verlockend. Das kostete allerdings extra und war wiederum mit der Regel verbunden, dass die Tänzerin die Zügel in der Hand behielt. Was dann geschah war tatsächlich ein großartiges Erlebnis.
Geldscheine nie falten oder rollen
Zum Glück hatte Ralf mir vorher noch erklärt, wie die kleinen finanziellen Extras zur Dame kommen. Vor allen Dingen sollten die Scheine weder zu irgendeinem Kunstwerk gefaltet noch gerollt werden. Scheine sollten es allerdings schon sein, wobei ein Mittelding zwischen Größenwahn und Sparschwein gut ankommt. Die individuellen Zuwendungen werden seitlich in den Slip gesteckt. Nur wenn die Dame es ausdrücklich wünscht, dürfen die Scheine zwischen ihren Brüsten platziert werden. Und da ja bekanntlich der Applaus das Brot des Künstlers ist, freut sich die Ausziehkünstlerin im Stripclub nicht nur über die Scheine. Ein Lob und ein Dankeschön bereiten ihr ebenso Freude. Ralf sei Dank, sehe ich dem nächsten Besuch in einem Stripclub mit erwartungsfroher Gelassenheit entgegen.